Was ist Gemeinwohlökonomie?
„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl“ heißt es in Artikel 151 der Bayerischen Landesverfassung. Ähnliche Formulierungen finden sich international auch in anderen Verfassungstexten. Dass dies keine Beschreibung eines wirtschaftlichen Status Quo ist, sondern ein noch weitgehend unverwirklichtes Ideal, glaubt der Österreicher Christian Felber. In seinem 2010 erschienen Buch Gemeinwohlökonomie – Das Wirtschaftsmodell der Zukunft skizziert er deshalb Grundzüge einer wirtschaftlichen Ordnung, die sich eignen würde, das Versprechen der Bayerischen Verfassung tatsächlich einzulösen.
Die Gemeinwohlbilanz: Gemeinwohl in der wirtschaftlichen Praxis
Interessant sind nicht nur Felbers Gedanken zu einer Wirtschaft zum Wohle der Allgemeinheit, sondern auch, dass sechs Jahre nach seinem Buch das Konzept schon im Einsatz ist: Eine ganze Reihe von Unternehmen aus verschiedenen Branchen haben schon eine sogenannte Gemeinwohlbilanz veröffentlicht. Die beurteilt – im Gegensatz zur klassischen Unternehmensbilanz, wie stark die Unternehmen zum Gemeinwohl beitragen. Unterstützer der Idee sind etwa die Sparda Bank München, der Outdoorhersteller Vaude, das Münchener Kartoffelkombinat, die Berliner tageszeitung (taz), Sonnentor, das kleine Hamburger Getränkekollektiv Premium Cola, die Medienagentur sinnwerkstatt und die Bäckerei Märkisches Landbrot.
Am Mi, 21. September, um 19 Uhr geben Jens und Oli im Kuhstall, Unteröd 25, für alle Interessierten eine kurze Einführung in Felbers Konzept einer Gemeinwohlökonomie (GWÖ). Anschließend werden wir gemeinsam Auszüge aus konkreten Gemeinwohlbilanzen kritisch unter die Lupe nehmen und diskutieren.
Anders wirtschaften!
Wir finden, das Konzept passt prima zum Solawi-Ansatz eines „anderen Wirtschaftens“ und würden uns über Eure Neugierde freuen, die Idee der Gemeinwohlökonomie kennenzulernen.