Artikel, in der PNP erschienen am 27. 02.19, verfasst von Mara:
Nach dem langen Winter hält mittlerweile der Frühling Einzug und die ersten Sonnenstrahlen wecken Erinnerungen an wärmere Tage. Für die Vereinten Wurzelwerke e.V. bedeutet der nahende Frühling auch den Beginn eines neuen Gartenjahres. Schon dem fünften der Vereinsgeschichte.
2015 entstand die erste solidarische Landwirtschaft in Passau und 35 WurzelwerkerInnen waren angetan von der Idee sich gemeinschaftlich und lokal mit Gemüse aus biologischem Anbau zu versorgen. Seitdem wächst die Gemeinschaft, die Ackerfläche und die Vielfalt von Jahr zu Jahr. Und jedes Jahr finden sich mehr Passauer, die von der Idee begeistert sind und partizipieren möchten.
Bei der diesjährigen Bieterrunde vergaben die Vereinten Wurzelwerke für das kommende Erntejahr 80 Gemüseanteile, für die die Mitglieder bieten konnten. Doch mit einem Gebot und einer monatlichen Überweisung ist es bei der solidarischen Landwirtschaft nicht getan. Neben dem monetären Beitrag ist der Beitrag zur gemeinsamen Feldarbeit mindestens genauso wichtig. Und das ist es was die Wurzelwerke so schätzen! „Gemüsekisten gibt es in und um Passau viele, doch das ist es nicht was wir wollen.“ erklärt Vorstandsmitglied Florian Fischer. „Wir sind eine Gemeinschaft, wir säen, jäten und ernten gemeinsam.“ Und so wartet nicht jede Woche eine vorverpackte, anonyme Lieferung auf die Wurzelwerker, sondern vielmehr Kisten, die jede Woche das widerspiegeln, was sich auf dem Feld tut. Ist die Wühlmaus fleißig oder der Kartoffelkäfer sehr aktiv, so kann die Ernte geringer ausfallen. Strahlt die Sonne auf den Acker so strahlen die schier endlosen Tomatensorten mit ihr um die Wette. Erntefreude und Ernteenttäuschungen werden unter allen Anteilen genauso geteilt, wie die Ernte selbst.
Im Rahmenprogramm der Bieterrunde weist Florian Fischer auch auf das – zu diesem Zeitpunkt noch laufende – Bürgerbegehren Artenvielfalt und auf einige andere politische Themen hin. Die Solawi versteht sich immerhin als Verein, der auch sozialpolitische Bildung als Auftrag sieht, was an den zahlreichen Veranstaltungen, die im Archiv der Homepage spannend beschrieben sind, nachzulesen ist.
Wer jetzt Lust auf frische Luft und gutes, lokales Gemüse bekommen hat, der ist herzlich eingeladen! Auch wenn die Anteile für dieses Jahr vergeben sind gibt es dennoch Möglichkeiten die Wurzelwerker kennenzulernen. „Wir arbeiten nicht nur gemeinsam, wir feiern auch gemeinsam.“ verrät Stefanie Wehner, ein weiteres Vorstandsmitglied. Und zu diesen Feiern sind auch Freunde, Verwandte und Interessenten herzlich eingeladen.
Und für das nächste Gartenjahr wird bereits eine Interessentenliste geführt, so dass man sich jetzt schon auf tolles Gemüse im nächsten Jahr freuen kann.