Am 19. Juni durften wir interessante Einblicke gewinnen in den ökologischen Fußabdruck des Menschen aus globaler Sicht. Wir konnten sozusagen als verwandelte Kleinstlebewesen die Nuancen des Abdruckes unserer eigenen Füße aus allernächster Nähe betrachten. Dieser Abdruck wurde uns präsentiert in Form eines „Weltackers“, einem 2000 qm großen Garten-/Acker-Stück, auf dem im Kleinen wächst, was wir im Großen brauchen. Teilt man nämlich die Anzahl der Menschen auf unserem Planeten durch die als nutzbares Acker- und Weideland zur Verfügung stehende Fläche, so kommen diese 0,2 Hektar pro Mensch zustande.
Sehr interessant waren dabei auch Details über die Teller-, Trog- und Tank-Thematik.
Man könnte sie vielleicht so zusammenfassen:
Angestammter Bruder Leberkäse, höre:
Lasse Schwester Tofu auch einen Platz in der Semmel,
in der du dich seit Jahrzehnten breitest.
Und auch das durften wir anhand eines prächtigen Sojafeldes sehen:
Tofu hat sich vom Exoten zum heimischen Nahrungsmittel gewandelt.
Auch der gesundheitliche Aspekt der Milch wurde beleuchtet: Es schneidet Milch von Kühen, die ohne Kraftfutter auskommen – sog „Heumilch“ – sehr viel besser ab. Also: make pflanzliches Eiweiss sexy again. Und zwar für uns Menschen. Und: make Séggéstopfa (Sockenstopfen) und überhaupt alle Reparaturarbeiten sexy again. …denn auch das durften wir erfahren: Die Menge an Textilien, die wir in Mitteleuropa konsumieren, übersteigt a gloans bissal die Menge, die global gesehen vertretbar wäre. Aber das wissen wir ja eigentlich…
…du Landshut sagst, du willst die Welt nicht ändern
Und ich frag‘ mich, wie machst du das nur
Du bist doch kein Geist in der Flasche
Und du bist auch kein Loch in der Natur…
Vielleicht hat Klaus Karg, der maßgeblich an der Entstehung und Erhaltung dieses Ackers beteiligt war und ist, an Rio Reiser gedacht, als er sein Vorhaben in die Tat umsetzen wollte…Warum Rio Reiser hier ein Zitat aus den Rippen ziehen? Nun, ein bewohnbares, aber nicht genutztes Haus zu besetzen und somit zu bewohnen, nutzt vorhandene Kapazitäten optimal aus und schont Ressourcen.
Wenn wir nun unseren Planeten als eine Stadt betrachten würden, die uns allen gehört, dann wäre dieser Weltacker ein legal besetztes, durchaus aufgeräumtes, überaus schön gestaltetes Haus, das uns in seiner Gestaltung gewahr macht, was wir Menschen tatsächlich benötigen, um GEMEINSAM gut durchs Leben zu kommen, ohne anderen dabei etwas wegzunehmen…aber das nur am Rande…
Die Zusammensetzung der Pflanzenfamilien kann man auf der Weltacker-Landshut-Homepage einsehen, welche sehr anschaulich und informativ gestaltet ist.
Klaus Karg hat uns einen tollen Nachmittag beschert, den wir noch im Biergarten haben ausklingen lassen…
Die letzten Zeilen gehören Rio:
Denn nach jedem Schritt, den du gehst
Und nach jedem Wort, das du sagst
Und nach jedem Bissen, den du isst
Ist die Welt anders als sie vorher war