…auch bekannt als Landwirtschaft in kontrollierter Umgebung, ist ein technologiebasierter Ansatz zur Lebensmittelproduktion. Ziel von CEA ist es, Pflanzen vor den Einflüssen der Außenwelt zu schützen und optimale Wachstumsbedingungen während der gesamten Entwicklung der Kulturpflanzen aufrechtzuerhalten. Dies geschieht in geschlossenen Anbausystemen wie Gewächshäusern oder Pflanzenfabriken. In CEA werden Pflanzen oft in einem substratlosen Medium angebaut, um die richtige Menge Wasser und Nährstoffe an die Wurzelzone zu liefern. Zusätzlich sorgt künstliche Beleuchtung für eine ausreichende tägliche Lichtintensität. CEA optimiert den Ressourceneinsatz, einschließlich Wasser, Energie, Raum, Kapital und Arbeitskraft. CEA wird oftmals auf bereits etablierten Systemen zur Kultivierung von Pflanzen, etwa Hydroponik, Aeroponik, oder Aquaponik, aufgebaut.

Unser Mitglied Andreas ist promovierter Informatiker, der im Berufsalltag die Korrektheit und Wartbarkeit von Softwaresystemen sicherstellt. Bei sich zu Hause hat er auf dem Balkon selbst eine kleine vertikale Outdoorfarm aufgebaut, u.a. mit Kohlrabis auf drei Ebenen. Das Wurzelwissen im Kuhstall am heutigen Ackersamstag gestaltete er mit einem Referat über Ideenansätze für solche alternativen und ergänzenden Techniken des Gemüseanbaus wie es Vertical Farming, Hydroponic und Aquaponic sind.

Dr. rer nat Andreas Stahlbauer, Mitglied der Wurzelwerke und der Scientists for Future

Eingedenk des Wissens um die kritischen Stimmen in der Runde unserer Mitglieder gegenüber diesen polarisierenden Optionen, widmete Andreas zunächst den aktuellen Herausforderungen einige Aufmerksamkeit: wir fordern ständigen Zugang zu ausreichender Lebensmittelversorgung. Der zu niedrige Umfang der aktuell ergriffenen Maßnahmen und aktuelle Veröffentlichungen (hier ein Beispiel) legen eine Erderwärmung deutlich über 3°C hinaus nahe, es steht bereits eine Erhöhung um 7°C im Raum. Wir werden 31% der Flächen für die Landwirtschaft verlieren. Die durchschnittlichen Ernteverluste haben sich verdreifacht, viele 10-30 ha Betriebe haben aufgegeben. Viele sicher nutzbare Wasserreserven verschwinden, zudem verliert das Gemüse unter Klimastress an Qualität und Nährwert.

Soweit die wissenschaftlich belegten Fakten, die Andreas als Motivation darlegte für den nun präsentierten Lösungsbaustein CEA. Er beleuchtete ausführlich die Vor- und Nachteile verschiedener CEA-Methoden wie Tiefwasserkultur, Ebbe-Flut-Systeme, Tropf- und Dochtsysteme sowie NFT- und Aeroponik-Systeme.

Bei der anschließenden Debatte äußerte sich Widerstand gegen Technologien, die sich von den natürlichen Lebensphänomenen wie Sonnenlicht und Erde abkoppeln. In der Erkenntnis, dass der Missbrauch der Erde, ihre Ausbeutung und Vergiftung in großem globalen Stil bereits schier unaufhaltsam in allen Facetten geschieht, schien ein Konsens erkennbar, dass innovative Systeme wie CEA Unabhängigkeit von großflächigen Bodenzerstörungen schaffen könnten. Natürlich muss parallel an anderen, insbesondere auch gesellschaftlichen Bausteinen gearbeitet werden. Konsumgier und Verschwendungssucht, vor allem auch Verteilungsprobleme von Lebensmitteln sind zu nennen. Und natürlich würde die Qualität und Relevanz unserer Solawi nicht von solchen neuen Systemen in Frage gestellt. Aber ihre eigene Qualität und Relevanz scheinen diese innovativen Technologien bei aller Kritik mit Blick auf das prekäre Spielfeld unserer zivilisatorischen Ansprüche zu haben.

Andreas stellt seine Präsentation auf Anfrage zur Verfügung.

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