Eine mögliche dritte Zutat für unsere magische Grüne Suppe ist der Gundermann, auch Herr des Eiters genannt. Und mit Eiter sind sämtliche krankhaften Sekrete gemeint, also auch normaler Schleim.
Jetzt blüht er gerade üppig und sieht für manchen Kräuterneuling etwas anders aus und ist schwerer zu erkennen als im Sommer oder Herbst. Nicht verzagen! Es lohnt sich einen genauen Blick auf diese pflanzliche Kostbarkeit zu werfen. Auch der Gundermann wird mit verschiedenen deutschen Namen genannt. Ein Hoch auf die botanische Nomenklatur, so lässt sich Eindeutigkeit erreichen. Denn Gundelrebe, Widerruf, wildes Katzenkraut. Zickenkräutlein oder Soldatenpetersil zeigt zwar auf Verwendung hin, aber Glechoma hederacea – da ist kein Verwechseln möglich. Der Gundermann besitzt nierenförmige, gekerbte Blätter, wobei die oberen oft rotbraun überlaufen sein können. Die kleinen, blauen Blüten sitzen in den Blattachseln der gegenständigen Blätter und an der Form der Blüten erkennt man unschwer, dass dieses Heilkraut der Familie der Lippenblütler angehört. Schon die alten Germanen nutzten den Gundermann als Wundmittel bei Nierenleiden und gegen Ohrbeschwerden. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich letzteres beherzt bestätigen. Bei einem Spaziergang im Frühjahr bekam meine jüngere Tochter plötzlich starke Ohrenschmerzen. Ich rollte als ‚erste Hilfe‘ ein Gundermannblatt zusammen und steckte es ihr leicht ins Ohr. Als wir zuhause waren, waren die Schmerzen weg. In dieser kleinen Pflanze steckt enorm viel Heilkraft, wir sollen uns dankbar zu ihr neigen und vielleicht bei der Ernte für die Grüne Suppe folgenden Vers singen: Gundermann, hör mich an Als Kraut für unser Süppchen ist er eine sehr aromatische Zutat. Je nach Geschmack würde ich eine halbe Handvoll pro Mund nehmen. Die Blüten als Dekoration zusammen mit Gänseblümchen oder Löwenzahnblüten verwenden. Und zum Abschluss noch ein bewährtes Rezept für Ohrentropfen, die sich aufbewahren lassen, wenn mal kein frischer Gundermann zur Verfügung steht. Zuerst setzt man eine Urtinktur an, nach einem Mondzyklus (also nach vier Wochen frühestens) mischt man 3 ml davon mit 7 ml Glycerin (erhältlich in Apotheken) und gibt abschließend noch drei Tropfen ätherisches Lavendelöl dazu. Bei Bedarf gibt man ein paar Tropfen auf einen Wattebausch und gibt diesen ins Ohr, nicht zu tief, nur ganz leicht rein! |