Ein Vortrag im Rahmen der Wochen zur Demokratie am 26. Oktober 2023
Auf dem Land scheint die Welt noch in Ordnung, so kommt es uns oft vor. Doch ein Blick hinter manche Fassade zeigt: Auch hier kann man auf braunen Sumpf stoßen. Im Rahmen der „Wochen zur Demokratie“ referierte in unserem Auftrag der Journalist Sebastian Lipp im Seminarraum der Bio-Bäckerei Wagner in Tiefenbach vor 40 Zuhörer*innen zu einem brisanten Thema: wie die rechte Szene in Landwirtschaftsprojekten allgemein und im urallgäuer Milieu speziell Fuß zu fassen versucht. Er untermalte seinen Vortrag mit Bildern und Filmausschnitten u.a. mit Blick auf die Anastasia-Sekte, die Bauernhöfe erwirbt und ihre Familien-Landsitze als „Lebens-Oasen“ oder „Freie natürliche Ökodörfer“ bezeichnet.
Bei der anschließenden Diskussion verneinte Sebastian Lipp die Frage, ob er Vertrauen in den deutschen Verfassungsschutz habe. Er fügte noch ein paar Beispiele an, bei denen rechtsesoterische oder antisemitische Bewegungen seines Wissens in landwirtschaftliche Projekte eingedrungen seien. Noch Tage danach wurde innerhalb unseres Vereins die Debatte weitergeführt, da nicht alle Gäste das Auftreten des Referenten gelungen fanden und seine Sichtweisen teilten.
Sebastian Lipp recherchiert und berichtet als Journalist für verschiedene Medienhäuser, darunter Zeit online, öffentlich-rechtliche Sendeanstalten und einige Tageszeitungen. Vom Bayerischen Journalistenverband wurde er für seine Recherche zum rechten Untergrund im Allgäu zum Tag der Pressefreiheit ausgezeichnet.
Das Thema bekommt vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft besondere Aufmerksamkeit. Hier findet man Weiterführendes dazu, u.a. den Flyer der AG Rechte Tendenzen zum Anschauen, Ausdrucken, Weiterverteilen…