Morgen ist es soweit! Gründonnerstag mit Grüner Suppe. Ich habe mich entschlossen euch heute das „Topping“ vorzustellen. Morgen gibt es nicht eines sondern eine Auswahl an Kräutern, aus denen ihr euch die neunte Zutat selber aussuchen könnt, sowie eine weitere, falls ihr eins der ersten acht nicht finden könnt. Maria meinte beispielsweise vorgestern zu mir, sie wüsste keinen Platz um Bärlauch zu bekommen. Nun dann seid mal gespannt auf morgen.
Es sollte auf jeden Fall neun verschiedene Kräuter sein. In der Neun sind alle Zahlen enthalten und sie gilt als magische Zahl. Also bitte genau zählen! Es genügt, wenn von einer Sorte nur ein Blatt drin ist. Heute also das Gänseblümchen. Eine alte englische Volksweisheit sagt: Wenn du mit einem Fuß auf sieben Gänseblümchen treten kannst, ist es Frühling! Die alten „Osterhasen“ unter euch wissen natürlich, was jetzt kommt: Besser als auf sieben Gänseblümchen zu treten ist es, sich demutsvoll und dankend vor Mutter Erde auf die Knie zu begeben und drei Blüten mit dem Mund zu ernten. Scheut euch nicht davor, das hat sogar der Mesner eines Dorfes, welches nicht genannt werden soll, geschafft. Sehr zur Erheiterung der Mitglieder des dortigen Frauenbundes, die bei der Kräuterwanderung damals dabei waren. Also Popo hoch und Mund zur Erde! Dies schützt euch vor Krankheit und Unglück das ganze Jahr über. Das ist doch was. Der botanische Name verrät: Bellis perennis – die immerwährende Schöne. Das ist sie wirklich und ich habe noch niemanden kennengelernt, der diese Blüten hässlich fand. Die Schöne macht auch uns schöner, man sollte bei ihrer Verwendung nicht geizen. Ihre hautklärende Wirkung bei z.B. Neurodermitis oder Akne beruht auf den enthaltenen Saponinen, die den Hautstoffwechsel anregen. Außerdem kräftigt sie das Bindegewebe, wirkt schleimlösend bei Husten und (!!!) Ohren gespitzt: Sie hat antivirale Wirkung bei Grippe oder Herpes simplex. Man nennt das Gänseblümchen auch Arnica der Gebärmutter. Es wird von kräuterkundigen Hebammen zur Förderung der Rückbildung der Gebärmutter in homöopathischer Form empfohlen. Eine frühere Sänger*innenfreundin hielt sich an meine Empfehlung, wegen Irritationen ihrer Haut viel Blüten des Gänseblümchens zu essen. Und…wurde unerwartet schwanger, die Gebärmutter wusste auch damit etwas anzufangen. So kann‘s gehen. Als Dekoration der Gründonnerstagssuppe sind die Blümchen einfach unerlässlich, außer man hat Taubnesselblüten oder Löwenzahnblüten oder Huflattichblüten oder Schlüsselblumenblüten… zur Hand. Ich mag die Gänseblümchen am liebsten. Bitte esst sie auch während des Jahres fleißig und viel, die Schöne unterstützt euch dabei, auch so einen Namen zu erringen. Die Wurzelwerker*innen haben das zwar nicht nötig, aber wer weiß, vielleicht geht doch noch was. |